Donnerstag, 3. Oktober 2013

Eine Flasche
Rioja Reserva 2005 der Bodega Viña Herminia
auf dem Tisch

Ich war heute Morgen mal eben schnell in Spanien. Im Rioja-Gebiet, um genau zu sein. Erst las ich in meinem Weinlexikon darüber und anschließend besah ich Landschaftsbilder und Landkarten der Gegend.
Und nun ist mir, als wäre ich dort gewesen. Mir klingt’s sogar noch spanisch im Ohr. Schön ist das.

Als Mitbringsel habe ich eine Flasche Rioja Reserva 2005 der Bodega Viña Herminia auf dem Tisch stehen.
Aus dem Rioja Baja stammend, ist mein Roter ein echter Flachländer, auf Tonboden gewachsen und bei Dürre gereift.

Er ist eine für die Region klassische Cuvée aus 85% Tempranillo, DIE Rioja-Rebe schlechthin, 10% Garnacha (für Volumen und Tiefe zuständig) und 5% Graciano (bringt Würze).
Der Graciano spielt nur eine kleine Nebenrolle bei den Weinbauern, da er sich ziemlich zickig gibt: oft ist er krank oder überhaupt nur wenig da.
Doch zu meinem Glück ist er im Glas present.

Wie erwartet, plätschert er tief rubinrot ins Glas und zeigt dort bräunliche Reflexe, Altersflecken eben. Er ist klar, aber wegen seiner Intensität nicht transparent. (Muss ich eben später Zeitung lesen.)

Riechen tut er erstaunlich wenig spanisch. Wo ist denn der Pferdestall, mit dem Rioja so berühmt-berüchtigt wurde?!?!
Dieser riecht nach dunklen Waldbeeren, Wacholder und nach dem Holz, in dem er gereift ist. Auch Tabak und lecker Schoki lässt sich finden.

Und endlich der erste Schluck: huää!
Doch schon beim zweiten und erst recht beim dritten Schluck bin ich eingetrunken.
Trocken, warm und leicht kratzig vom Tannin raut er den Mund auf und wärmt im Hals. Mit einem kleinen Schluck fühlt sich der Mund gut gefüllt an. Und es bleibt wirklich lange ein sehr schöner Ausklang erhalten.

Den Wein darf man keinesfalls wärmer als 18 Grad werden lassen.
Und man kann ihn sehr gut glasweise genießen, da er mit 13,5% Vol. wirklich ein gestandener Bursche ist.
Ein feiner Wein zum Sonntagsbraten und für späte Stunden ...


1 Kommentar:

Christophorus Culinarium hat gesagt…

Den gabs im M-Preis in Vahrn, Brixen, 2 für 20 Euro.